Vorschau   Anne Kückelhaus

falling to pieces instead           Objekte und Installation     Eröffnung 14. April 2024

Albert Wagner "Konkrete Bilder und Plastiken"

18. Febr. 2024  Eröffnung 11 Uhr  bis 30. März

Neue Ausstellung im Wachszinshaus:

 

Albert Wagner: Scharfe Kanten

 

 

 

Albert Wagner ist einer der vielen Hattinger, der etwas Besonders macht, aber kaum einer weiß es. Albert Wagner ist Künstler. In seinem Atelier in der Südstadt entstehen Bilder wie geschliffene Diamanten. Sie sind äußert präzise, ganz sorgfältig in vielen Arbeitsgängen gereift, strahlen mal in starken Farben, mal in gedämpften Tönen, breiten sich im Raum aus, begeistern. „Scharfe Kanten“ heißt die Ausstellung, mit der sich Albert Wagner den Hattingern im Schauraum Wachszinshaus präsentiert. Der Künstler zeigt in der Ausstellung auch Plastiken, die der Geometrie verpflichtet sind. Auch sie bergen ein Geheimnis, auch sie fordern den zweiten Blick des Betrachters.

 

Albert Wagner wurde 1947 in Koblenz geboren. 2013 führte ihn sein spannender Lebensweg nach Hattingen zu seiner Liebe und zur Gründung seines Ateliers in der Grünstraße. Albert Wagner war genau genommen immer auf dem Weg: Nach seiner Ausbildung zum KFZ Mechaniker absolvierte er die Technikerschule, auf der ihm sein späteres künstlerisches Formen-Repertoire begegnete und er sein Arbeitsmaterial für seine zukünftigen Gestaltungsprozesse fand. Im anschließenden Studium der Sozialpädagogik stieß er auf weitere kreative Techniken, die er im nächsten Schritt seines Lebensweges in der kreativ - therapeutischen Arbeit in einer Suchtklinik einsetzte. Als auch diese Lebensphase endete, hatte Albert Wagner sein eigenes Entwicklungsziel längst gefunden. Er intensivierte seine künstlerische Ausbildung an verschiedenen Orten. Entwickelte eine eigene Ausstellungstätigkeit und schloss als Meisterschüler bei Prof. Dr. Qi Yang in Malerei und Grafik ab.

 

Seitdem waren Wagners Bilder national und international vielfältig zu sehen. Nur nicht in Hattingen.

 

Das soll sich mit der Ausstellung im Schauraum Wachszinshaus ändern.

 

Albert Wagner ist angekommen: In seiner Art zu malen, in der Tradition der geometrischen Abstraktion, die durch ihre „Dritte Dimension“ als eine Illusion von Räumlichkeit erweitert wird und mit der er sich dem wechselnden Mainstream beharrlich widersetzt. Und in einer Stadt und bei Menschen, die ihm herzlich begegnen und seine Arbeiten wertschätzen.

 

Wagners Bilder zeigen optische Phänomene auf Leinwand, Farbe, die räumlich und plastisch wirkt, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Die Bilder sind aber auch einfach schön und ein Genuss für die Augen, denn Albert Wagner nimmt sich viel Zeit für seine Bilder, er trägt zum Teil die Farbe in einer Unzahl von Lasuren auf, bis sie die Strahlkraft bekommt, die er sich wünscht. Er macht Vorzeichnungen, experimentiert mit Fotos,entwirft und verändert, bis seine Werke so sind, wie wir sie im Schauraum sehen.

 

Die „Wachszinshäusler“ jedenfalls freuen sich sehr diesen Hattinger Künstler ausstellen zu können und laden herzlich zur Eröffnung ein!

 

 

 

 

 

 

 

 

Annette Schulze Lohoff

Lichthaus für Weihnachtstrouble - Flüchtlinge

von Mitte Nov. 23 bis Jan. 1924

Pressetext:

 

Neue Ausstellung: Lichthaus für Weihnachtstrouble-Flüchtlinge

 

Einen stillen Ort für Weihnachtsmüde bietet die Hattinger Installations- und Performance- Künstlerin Annette Schulze Lohoff im Schauraum Wachszinshaus an, einen Ort der Ruhe und Besinnung. Während sich draußen die Menschen auf dem nostalgischen Weihnachtsmarkt am St. Georgskirchplatz um Glühwein und Bratwurststände scharen, kann, wer will, sich im Schauraum in einem lichtdurchfluteten, fast durchsichtigen Objekt, an eine mongolische Jurte erinnernd, niederlassen und Augen und Gemüt kommen zur Ruhe.

Es entsteht ein Gefühl der Geborgenheit und des Beschützt - Seins, für eine kurze Zeit innerer Frieden. Unweigerlich fällt der Blick auf die außergewöhnlichen Wände der Jurte, von denen eine ganz eigentümliche Wirkung ausgeht. Sie bestehen aus Draht und Bambus und den Knochentransparenten, pergamentartigen Bildern aus Seide, Knochenleim und Knochen. Sie haben etwas sehr geordnetes, ästhetisches und unaufdringliches.

Setzt man sich in den irgendwie sakral wirkenden Raum, spürt man die Stille, die von dem Material ausgeht.

Jedes einzelne Transparent trägt die Knochen eines Tieres, wie Reliquien haben sie etwas Heiliges, strahlen noch die Schönheit und das Wunder des Lebens aus. Fragt man die Künstlerin, wie sie zu dieser Arbeit mit den meist unabsichtlich oder auch bewusst vom Menschen getöteten oder durch einen Unfall gestorbenen Tiere gekommen ist, antwortet sie:

Der Beginn dieser Arbeit liegt viele Jahre zurück. Auf dem Heimweg eines Abends mit dem Auto von Bochum nach Hattingen erscheint im Scheinwerferlicht im Höhe des Geländes der Henrichshütte ein Fuchs auf der Fahrbahn. Durch ein Ausweichmanöver und anschließendem Anhalten wird klar, dieser wunderschöne, scheinbar unverletzte Fuchs ist tot, überfahren worden. Dort konnte er nicht liegen bleiben, er würde von nachfolgenden Autos einfach respektlos plattgefahren.

Die Künstlerin nahm das Tier mit und bestattete es in einem Waldstück. Viele Monate später schaute sie wieder in der Erde nach und fand das, was die Natur übrig gelassen hatte, die weißen Kochen. Das Tier war an einem Schädelbruch gestorben. Mit Respekt und Sorgfalt entstand so das erste Knochentransparent und danach noch über 40 weitere. Sie bilden das ästhetisch - spirituelle Material für den Lichtraum der Stille im Wachszinshaus.

Erlebt man die Weihnachtszeit als Zeit der Weihnachtsmärke mit ihrem geschäftigen Treiben und die vielen Verpflichtungen, die die Menschen in der Adventszeit haben, dann bleibt kein Raum mehr für Besinnlichkeit, für Momente der Stille, des Innehaltens und Staunens über die Schönheit, Kostbarkeit und Verletzlichkeit des Lebens.

Der Titel dieser Arbeit „ ...das Sterben der Anderen...“ zeigt auch das Erschrockensein der Künstlerin vor den schrecklichen Kriegen um uns herum, gerade auch in der Weihnachtszeit. Annette Schulze Lohoff hat hier eine ganz persönliche und starke künstlerische Form gefunden, der Würde von Leben und Sterben ein Zeichen zu setzen.

 

Wegen der Größe der Installation im Schauraum wird auf eine Ausstellungseröffnung verzichtet. Das Lichthaus der Stille ist nicht nur durchs Fenster zu besichtigen:

Jeder ist herzlich eingeladen!

Öffnungszeiten:

 

Schauraum Wachszinshaus

Kirchplatz 14

Dienstags und Donnerstags 16 - 18 Uhr

und nach Absprache

Tel.: 0173 9024609